Linke und rechte Esoterik

Esoterik ist die Innenschau, doch was unterscheidet rechte Esoterik von linker? Frei nach Christian Illner bedeutet rechts sein, dass man nicht links ist und tatsächlich ist es leichter das Linkssein zu beschreiben als das Rechtssein. Die beste Beschreibung des Linken hat dabei wohl Ted Kaczynski geliefert, der es nicht politisch, sondern psychologisch betrachtet hat.

Demnach leiden Linke unter Minderwertigkeitskomplexen und sind übersozialisiert. Sie haben kein Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und haben kontextunabhängige Moralvorstellungen, derer die reale Gesellschaft und man selbst gar nicht gerecht werden kann.

All das hat Onkel Ted vorzüglich in seinem Manifest „die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft“ beschrieben“ welches ich dem Leser hiermit ausdrücklich ans Herz legen möchte. Man findet es als deutsches Hörbuch auf der rot-weißen Plattform.

Und ich behaupte nun, dass genau dieser Menschentypus seine dysfunktionale Psychologie in spirituelle Vorstellungen einfließen lässt. Ich bin fest davon überzeugt, dass Ideen wie das Aussenden von Lichtenergie und kollektive Erwachungsprozesse, idealerweise der gesamten Menschheit, originär auf urlinke Vorstellungen zurückzuführen sind. Und genauso sieht dann auch deren Innenschau aus. Anstatt den eigenen Wesenskern freilegen und erforschen zu wollen werden die Moralvorstellungen der Außenwelt genutzt um sich selbst aktiv zu konditionieren. Weil der moralische Imperativ genau das verlangt.

Ideen wie Antirassismus und totale Gleichheit werden von der Gesellschaft ins Über-Ich und von dort aus ins Unterbewusstsein getragen und sollte man dort auf Widerstand durch sein wahres Ich oder seiner Urinstinkte treffen, so sucht man danach diese zu überwinden. Sprich man umgibt seinen Wesenskern mit einer ideologischen Schutzhülle und schnürt ihn damit von der Welt und vom eigenen Geist ab.

Das bedeutet nicht, dass Selbstkonditionierung abzulehnen ist, im Gegenteil. Man wird sowieso konditioniert, der Geist kann gar nicht anders als seine Erfahrungen in Form von Mustern zu speichern. Und es ist besser, wenn man diesen Prozess aktiv gestaltet. Aber es ist nun mal ein Unterschied ob die Zielsetzung der Selbstkonditionierung aus dem Inneren kommt oder ob sie von außen aufoktroyiert wird.

Linke Esoterik ist damit in letzter Konsequenz der Kampf gegen das eigene Selbst, sowohl auf der Mikro- wie auch auf der Makroebene.
Und das kann man sehr gut an folgendem Muster erkennen:
Bitte unterdrücke und/oder schäme dich für folgende Gedanken/Gefühle, denn sonst passiert im Außen dieses oder jenes und das ist dann böse. Das ist moralische Erpressung im Außen um dich dazu zu nötigen auf eine bestimmte Art zu empfinden.

Und rechte Esoterik ist eben das Gegenteil. Wir wollen nicht von außen nach innen gehen, sondern unser Innerstes so annehmen wie es ist und es von allen Äußeren befreien. Und dieser Prozess verfolgt auch kein kollektives Ziel, sondern ist höchst individuell. Das Kollektiv, der Stamm, der Männerbund kommt erst ins Spiel, wenn sich der Wesenskern im Außen entfaltet und mit der Welt interagiert. Und dort treffen sich dann freie Menschen und bauen von unten etwas auf.

Der rechte Mensch erschafft eine neue Gesellschaft, die linke Gesellschaft aber will einen neuen Menschen erschaffen.

Dieser Beitrag ist zuerst im Sonnenwolf Nr.142 erschienen.
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